Johann Joseph Rösler (1771 - 1813)
Den Namen von Johann Joseph Rösler entdeckten wir bei der Forschung über die Lobkowitz - Kapelle, die von Franz Maximilian von Lobkowitz gegründet wurde. Er war ein Mann von außergewöhnlicher Bildung und feinem künstlerischem Geschmack, der sich eine erstklassige Musikkapelle wünschte. Es ist ihm gelungen, die namhaften Virtuosen seiner Zeit dafür zu gewinnen und eine Reihe von bedeutenden Werken sind seine Auftragskompositionen. Dank ihm wurde auch auf dem Schloss Eisenberg erstmals die 3. Sinfonie von Beethoven - Eroica in einer Privat-Premiere aufgeführt.
Johann Joseph Rösler wurde einer der Lobkowitz-Kapellmeister. Wir wissen nicht viel über seinem Leben, aber Fürst Lobkowitz musste ihn aus Prag kennen. Da hat er in Jahren 1797 - 99 als Direktor des Orchesters der Prager Oper gewirkt. Er war damals ein Komponist von Pantomimen und Opern. Einige davon haben später ein Erfolg auch in Wien gefeiert. Sein Werk wartet noch auf seine Wiederentdeckung, aber die Einführung der Oper “Assassino per vendetta” sollte ein erster Schritt dazu sein.
Die Lieder und Opern von Rösler wurden oft in drei Sprachen gespielt - auf Deutsch, italienisch und tschechisch. Er konnte gut musikalisch mit komischem sowie mit dramatischem Stoff umgehen. Das Renommee hat er nicht nur als Komponist der Bühnenwerke, sondern auch als Virtuose am Klavier erlangt. Über seine Qualitäten spricht auch die Tatsache, dass sein Klavierkonzert in D Dur mehr als 100 Jahre Ludwig van Beethoven zugeschrieben wurde.Leider wurden bisher nur drei Lieder und vier Streichquartette von seinem umfangreichem Werk aufgenommen.
Rösler selbst hat ein Verzeichnis von seinen Werken verfertigt. Es ist ein Büchlein mit 117 Seiten, wo neben eigenen Kompositionen auch sehr interessante Transkriptionen für ein oder zwei Tasteninstrumente von Mozart sind. Die Beachtung verdient auch seine Kantate auf den Tod von Mozart, die im Druck herausgegeben wurde, sowie seine geistliche Werke und Bühnenwerke.