Musiksommer in Jezeří und Herbstkonzerte in Neustadt an der Waldnaab

Im Sommer 2013 hat im Schloss Eisenberg (Jezeří) zum zweiten Mal ein Musikfestival stattgefunden. Dieses Jahr wurde es dem Lobkowicz-Kapellmeister Johann Joseph Rösler gewidmet. Dem Festival sind grosse organisatorische aber vor allem auch musikwissenschaftliche Vorbereitungen vorangegangen, weil im Festival einige Werke nach 200 Jahren zum ersten Mal wieder erklungen sind.

Die grösste und aufwendigste Veranstaltung des Festivals war die Kammeroper “Assassino per vendetta” von Rösler, in einer verkürzten Bearbeitung für Streicher, Fortepiano, vier Solisten und Chor. Weiter auch die “Symphonie c moll” von Wranitzky in seiner Version für Violine und Fortepiano oder Röslers Klaviermusik. Das Festival hat auch Werke von Komponisten aufgeführt, die heutzutage in Deutschland und Tschechien absolut vergessen sind, wie Ferdinando Paër oder Franz Joseph Gläser. Musik und Kommentar haben auch daran erinnert, dass im Jahr 1813 Eisenberg direkt von den Napoleonischen Kriegen berührt wurde.

Dem Musiksommer in Jezeří folgten die Herbstkonzerte im Alten Schloss in Neustadt an der Waldnaab. Dieses Lobkowicz Schloss war eine der Residenzen von Franz Maxmilian Lobkowitz, ähnlich wie Eisenberg gehört es heute nicht mehr der Familie Lobkowicz. Seine moderne Geschichte ist jedoch vorteilhafter als die von Eisenberg - es ist wunderschön renoviert und geschätzt.

In den Konzerten sind die bekannte Stücke von Beethoven, Haydn und Dussek, aber auch von Wenzel Johann Tomaschek, der die Gedichte von Goethe vertont hat, erklungen. Weiterhin hat ein Adventskonzert in ungewöhnlichem Raum - in der Glasshalle der Gärtnerei Steinhilber - stattgefunden. Es war unglaublich, was für eine zauberhafte Atmosphäre die vielen Weihnachtssterne schufen. Sehr interessant war auch der Austausch mit den Zuhörern, die sich längfristig mit der Geschichte der Familie Lobkowicz beschäftigen und die sehr positiv auf den Kommentar reagierten.