"Domov můj" - Meine Heimat

28. 8. 2022

Kesselberg michaelWie viele Emotionen… Gestern Nachmittag fand in Blatno ein Konzert statt, das mich sehr ergriffen hat: Barockmusik von G. P. Telemann, J. S. Bach und G. F. Händel und zeitgenössiche Musik von Ch. Zehnder in einer spätbarocken Kirche, die allmählich zu neuem Glanz erwacht, gespielt von einem Streichquartett auf barocken Instrumenten – Miki Takahashi und Daila Dambrauska (Violine), Andreas Torgersen (Viola), Ilze Grudule (Violoncello) mit Alena Honigova am Cembalo.
Emotional die Musik, emotional das Innere der Michaelskirche, emotional die Geschichte der Orgel, die in den nächsten Jahren wieder an ihren angestammten Platz zurückkehren wird.
Und hinter den Musikern – für mich überwältigend – meine Engelfotos, die aus dem Halbdunkel auftauchten und das Konzert der “Engelsdialoge” in eine andere, höhere Sphäre versetzten, wo der heilige Michael und andere Engel ihr Reich haben.
Mit diesem Post geht meine Reise durch die Quinauer Musikfesttage 2022 zu Ende. Und am Sonntag klingt auch das Festival aus.

Ich möchte aber noch einen kurzen, sehr persönlichen Nachtrag machen. Kommenden Samstag, 3. September, wird in meinem Wohnort Pergine Valsugana (Oberitalien) auf der Burg das Theaterstück “Domov můj” aufgeführt. Ja, “Domov můj” ist der Titel, auf Tschechisch, denn der Monolog erzählt von mir und meiner tschechischen Heimat. Ich bin 1940 in Trutnov geboren und 1945 als Angehörige der deutschen Sprachminderheit aus der Tschechoslowakei vertrieben worden, sehe aber Böhmen immer noch als meine Heimat an. Und dieses Thema der Heimat und der damit verbundenen Gefühle steht im Mittelpunkt des Bühnenstücks, das vom italienischen Autor, Regisseur und Schauspieler Giulio Federico Janni verfasst worden ist, inspiriert von meinem vor einigen Jahren erschienenen Buch “Böhmen hin und zurück”.

Und hier, in Quinau und bei diesem außergewöhnlichen Musikfestival, bin ich für einige Tage wieder in meine böhmische Heimat zurückgekehrt.
Dekuji a Na shledanou!

Wolftraud de Concini