Über Giovanni Bononcini*
Brief von L. Vejška an seinen Freund nach Wien, erste Hälfte des 18. Jhdts.:

Bewunderung musste diese Sonate von mir erhalten, denn es ist wahr, dass ich diese lange examinierte und mit ihr experimentierte. Ich habe viele Stunden vor der Partitur gesessen, mir die Finger vor Schmerz gekrümmt und auf andere vergebliche Weise versucht, sie zu proben, aber habe nie zum richtigen Schluss der Sache gefunden. Deshalb, mein lieber Freund, sagen Sie mir, wer dieser Philister ist, der mich zum Narren halten will, weil ich keine Note spielen kann. Man muss sein Können dennoch anerkennen, denn es fehlt nichts am Klang seiner Musik.
Deshalb möchte ich Sie höflich bitten, dass Sie so gütig sind und mir mehr über diesen Signor erzählen und mich sonst berichtigen. Desweiteren ist mir nichts Neues widerfahren, denn es bleibt alles beim Alten: Meine Frau ist schon in einem hohen Segenszustand, und ich musiziere, so viel ich kann, um einen zusätzlichen Kreutzer in die Kasse zu legen und die Familie zu erhalten. Und auch Sie, belieben etwas von sich mir zu schreiben.
Die Freude an unseren Gesprächen verweilt mir, ich erwarte Ihre Antwort bald und wünsche Ihnen genügend von Erfolg und Glück.
Ihr Freund sagt Ihnen Lebewohl,
Herr L. Vejschka

Nach dem Tod von Colonnas Frau im August 1697 verließ Bononcini Rom und ging nach Wien, wo er in den Dienst von Kaiser Leopold I. trat. Er erhielt ein höheres Gehalt und wurde der Lieblingskomponist des Thronfolgers Joseph I. von Habsburg. Nach dem Ausbruch des Spanischen Erbfolgekriegs ging er nach Berlin, wo er zum Liebling der preußischen Königin Sophie Charlotte von Hannover wurde. Der Erfolg der in Berlin aufgeführten Opern Cefalo und Poliferno verbreitete sich in ganz Europa.
V letech 1720–1732 žil v Londýně a o popularitu soutěžil s Georgem Friedrichem Händelem. Rivalita mezi oběma skladateli měla i politický podtext, neboť toryové podporovali Händela, zatímco whigové Bononciniho. Giovanni Bononcini se sice stal chráněncem Sarah Churchillové, vévodkyně z Marlborough, která vedla jeho obdivovatele, ale Händel získal na svou stranu více příznivců. Londýn opustil poté, co byl obviněn z plagiátorství. Historka o tom, že vydával madrigal Antonia Lottiho za své dílo, se vzhledem k jeho celé kariéře nezdá dnes příliš pravděpodobná.
Od roku 1733 žil v Paříži a komponoval hudbu pro veřejné koncerty v paláci Tuileries. Závěr svého života strávil ve Vídni, kde měly premiéru i jeho poslední opery a císařovna Marie Terezie mu od roku 1742 poskytla důchod 50 zlatých měsíčně.