Lieder von Johann Joseph Rösler (1771–1812).

Anna Hlavenková - Sopran & Jan Kobow – Tenor,

Alena Hönigová - Fortepiano Walter/Ibach,

Bettina Zimmermann - Life-Painting

 

An diesem Abend wollen wir unserem Publikum die Lieder des böhmischen Komponisten Johann Joseph Rösler (1771–1812) vorstellen, dessen Name in den letzten Jahren eine Renaissance erlebt hat. Obwohl Rösler während seiner Zeit in Prag und Wien als Komponist und Pianist zu Ruhm gelangte, mehr als 200 Werke hinterlassen hat und sogar bei dem bedeutenden Wiener Mäzen Franz Joseph Maximilian Lobkowitz als Kapellmeister angestellt war, wurde seine Musik im 20. Jahrhundert fast vergessen.

In einer neuzeitigen Uraufführung* wird die Sammlung Sechs Gesänge mit Begleitung des Pianoforte erklingen. Das Programm wird mit Liedern ergänzt, die in den Jahren 1805–1806 in den Prager Musikzeitschriften Harmonia und Euterpe veröffentlicht wurden.

Röslers umfangreiches Werk ist sehr vielfältig, einige seiner Werke sind eher Gelegenheitsstücke, während andere die Praxis eines vielbeschäftigten Kapellmeisters erkennen lassen und den Geist eines hervorragenden Komponisten mit einem feinen Gespür für Instrumentierung und Farbnuancen offenbaren. Seine deutschen Lieder zeugen von der Begeisterung, die die Poesie in ihm weckte. Und die Auswahl der Gedichte verraten guten Geschmack. Diese Gedichte, die in einer Reihe von deutschen Städten in kultischen Musenalmanachen veröffentlicht wurden, wurden auch von Puchmayer in Prag herausgegeben. Obwohl die Sammlung von Röslers deutschen Liedern bei Breitkopf & Härtel erschienen ist, ist es heute für die Musiker praktisch unerreichbar. Deshalb bereiten wir parallel mit den Konzerten (auch bei Batzdorfer Barockfestspielen und im Schloss Seehaus) auch eine moderne Notenedition (in Zusammenarbeit mit dem Verlag des Tschechischen Rundfunks) und eine Aufnahme (bei dem Verlag Koramant Records mit der Unterstützung von der Schweizer Stiftung Colla parte).
Die Texte von Johann Wolfgang Goethe, Christian Felix Weisse, Johann Georg Jacobi, Christine Stein, Giuseppe Carpani und Scipione Piattoli (auf Deutsch, Tschechisch und Italienisch gesungen) wollen wir unseren Zuhörern nicht nur durch Röslers außergewöhnliche Musik, sondern auch durch LIFE-PAINTING näher bringen. Das Programm wird direkt während des Konzerts von der Künstlerin Bettina Zimmermann illustriert. Wir glauben, dass der Anblick des tanzenden Pinsels auf einem entstehenden Gemälde direkt vor den Augen des Zuschauers wird die Erfahrung, die Rösler vor mehr als zweihundert Jahren bei der Lektüre der populären Almanache jener Zeit fesselte und zu solch beredten Kompositionen inspirierte, verstärken und vervollständigen wird.

Weisheit und Torheit*
Christian Felix Weisse (1726–1804)

Das Leben ist der Welle gleich / Jdou vlny života*
Karl Christian Friedrich Maisch (1779–1832) / Petr Koudelka (*1942)

Lied des alten Harfners*
Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)

Andante für das Pianoforte (1804)

Auf das erste Veilchen / Na první fialku*
Charlotte Albertine Ernestine von Stein (1742–1827) / Petr Koudelka (*1942)

Am Aschermittwoch*
Johann Georg Jacobi (1740–1814)

Der Wald /Les*
Christian Felix Weisse (1726–1804) / Petr Koudelka (*1942)

An die Entfernte
Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)

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La verità

Der Schlaf
Bernhard Ambros Ehrlich (1765–1827)

Rondo für das Pianoforte (1805)

In questa tomba oscura
Giuseppe Carpani (1752–1825)

Die frühe Liebe / Časná láska
Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748–1766) / Pavel Ludikar (1882–1970)

Gia sento con diletto
Abbé Piattoli (1749–1809)